Beim Trockene Auge handelt sich um eine Befeuchtungsstörung
des Auges, leider oft unklarer Ursache. Befeuchtungsstörungen der
Augenoberfläche treten dann auf, wenn der Tränenfilm in seiner Zusammensetzung
und/oder Menge unzulänglich ist. Der Tränenfilm kann dann seinen Funktionen wie
Verhindern von Verdunstung, Bildung und Erhaltung einer optisch glatten Oberfläche,
Versorgung der Oberflächenzellen mit Nährstoffen (Sauerstoff, Zucker, etc.)
sowie Abtransport von Stoffwechselabfallprodukten nicht mehr nachkommen.
Der Tränenfilm bedeckt den vorderen Anteil
des Auges und garantiert im Idealfall eine optimale Befeuchtung der
Augenoberfläche. In der Vergangenheit wurde der Tränenfilm als dreischichtige
Struktur betrachtet - diese schematische Darstellung ist zum Verständnis völlig
ausreichend, es sei jedoch erwähnt, dass laut neueren Erkenntnissen z.B. die
Muzinschicht und die wässrige Schicht ineinander übergehen und eine Interaktion
stattfindet.
Die "klassischen" 3 Schichten sind:
Die "klassischen" 3 Schichten sind:
- Die Schleimschicht (Muzinschicht). Diese ist dem Auge am nächsten und haftet direkt den Oberflächenzellen der Bindehaut und der Hornhaut an.
- Die wässrige Schicht. Diese wird in der Tränendrüse produziert (die anderen Schichten nicht!) und sorgt für ein konstantes Angebot an Nährstoffen.
- Die Ölschicht (Lipidschicht). Diese bildet den Abschluss des Tränenfilms gegen die Luft bildet und verhindert so eine zu starke Verdunstung der wässrigen Schicht.
Störungen des Tränenfilms bedeuten in der
Regel, dass entweder zu viel Wasser verdunstet oder zu wenig Wasser produziert
wird. Beides führt zu einer Konzentration des Tränenfilms, der Anteil der
aktiven Teilchen im Tränenfilm steigt (erhöhte Osmolarität). Eine
Entzündungsreaktion ist die Folge.
Unter dieser Entzündungsreaktion leiden vor
allem die schleimproduzierenden Oberflächenzellen, was zu einer verminderten
Produktion von Muzinen führt. Die Muzine sind sowohl für die Gleitfähigkeit des
Tränenfilms als auch für immunologische Prozesse am Auge wichtig. Die erhöhte
Osmolarität führt zudem zur Schädigung und zum Austrocknen der Augenoberfläche,
zur Aktivierung von Entzündungszellen (den sogenannten T-Zellen) und zur vermehrten
Bildung von entzündungsfördernden Signalstoffen, wie zum Beispiel Interleukin-1
(IL-1) und Tumornekrosefaktor alpha (TNF-α).
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