Freitag, 7. September 2012

In eigener Sache (03): Therapie des Demodexbefalls

Eigentlich vermeide ich ja, in diesem Blog spezifische Präparate zu nennen, damit nicht der Anschein erweckt wird, ich bewerbe bestimmte Medikamente. Der Blog ist werbefrei und unbeeinflusst, und das bleibt auch so.

Nun ist es aber so, dass der Artikel zum Demodexbefall dazu führt, dass ich praktisch wöchentlich Mail erhalte von Patienten, die nach Details der Teebaumöltherapie fragen. Und da ich diese Mails so gut es geht natürlich auch beantworte, ist m.E. nun nichts dabei, diese Antworten auch in den Blog zu schreiben, am Besten in einer Frage/Antwort-Form.

Aber bitte denken Sie daran, dass dies keine Theapieemfehlungen für IHREN spezifischen Fall sind. Das sind generelle Angaben, die Sie mit dem AUgenarzt Ihres Vertrauens besprechen sollten.


Mein Augenarzt/Optiker/Heilpraktiker sagt, ich hätte Demodexmilben und nun soll ich behandelt werden...


Dazu ist immer meiner erste Frage: Ist denn ein Befall mit Demodexmilben diagnostiziert worden?

Dazu möchte ich sicherheitshalber anmerken, dass das Teebaumöl nicht grundsätzlich gegen eine chronische Lidrandentzündung hilft, sondern nur, wenn die Entzündung it einem Befall von Demodex-Milben einher geht (was aber häufig der Fall ist).
Wenn kein Milbenbefall vorliegt, wird die Therapie eher wenig bringen und dann sollte man anders vorgehen.

Die Diagnose ist übrigens nicht schwierig, man reisst ein paar Wimpern aus, gibt einen Tropfen Wasser (evtl. noch Färbemittel und Deckglas) dazu und legt das Ganze unter ein Mikroskop, falls vorhanden. Die Milben sind dann oft versteckt im Haarfollikel (also bei weitem nicht so gut zu sehen wie hier: Youtube-Video) . aber mit etwas Geduld kann man sie leider oft finden.


Soll ich mit reinem Teebaumöl behandeln?


Reines Teebaumöl wirkt reizend auf die Augen, sollte also nicht angewendet werden.

Häufig wird empfohlen, das Teebaumöl mit Macadamiaöl auf 50% zu verdünnen - aber ich bin da immer etwas skeptisch, es gibt dann halt viele Fehlerquellen und wenn man es statt auf die Lider ins Auge reibt ist sicher eine Reizwirkung vorhanden.

Andererseits gibt es viele Menschen, die das problemlos machen, nur will ich mich nicht zu einer allgemeinen Empfehlung durchringen.

Was nicht übersehen werden sollte: Die Einwirkzeit ist of wichtiger als die Konzentration, das Auftragen des verdünnten Öls in Verbindung mit einer langen Einwirkzeit (>15 Min.) ist sicher ideal.

Was empfehlen Sie Ihren Patienten?


Meinen Patienten empfehle ich ein handelsübliches Teebaumölshampoo (Reformhaus, auch in Deutschland oder Österreich erhältlich) für Haare und Augenbrauen, damit keine Wiederbesiedelung von diesen Haaren aus stattfinden kann (auch hier: lieber lange einwirken lassen).

An den Wimpern selber empfehle ich "Navi-Blef", eine Art Schaum zur Anwendung am Auge. Dieser ist in der Schweiz und Frankreich zugelassen und man kann sich den Schaum (nicht wahnsinnig teuer) i.d.R. über eine internationale Apotheke bestellen.

Bei konsequenter Behandlung ist das auch eine gute Therapie, und möglicherweise insgesamt weniger mit Nebenwirkungen behaftet.

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